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RP 21. August 2017
Die neue alte "Matthes-on-Schäng-Jatz"






An der Ecke der kurzen Gasse zwischen dem Bröckske und der Marktstraße, die an diesem sonnig-frischen Samstagnachmittag ihren offiziellen Namen erhalten soll, hingen die Namensgeber an ihren Führungsfäden: Matthes, so verschmitzt, wie man ihn von dem Pappköpp-Theater kennt. Sein Freund Schäng eher nachdenklich in den Himmel blickend. Über ihnen prangt das neue blau-weiße Straßenschild mit dem in Fraktur geschriebenen Namen "Matthes on Schäng-Jatz".  

"Als unsere Freunde von den Pappköpp vor 14 Jahren ihr 25-Jähriges
feierten, haben wir ihnen ein Straßenschild geschenkt, das die Erinnerung
an das auf echt krieewelsche Weise respektlose pfiffige Gespann Matthes
on Schäng festhalten sollte", erzählt Gerd Rudolph von den Hinterhöflern.
Die vier Hinterhöfler, die bereits 2003 dabei waren, hatten sich unauffällig
und doch nicht zu übersehen unter die große Schar der Neugierigen
gemischt. Wie immer trugen sie Stresemann und Gehrock mit weissen
Gamaschen und dunkler Melone.

Seit 45 Jahren tragen die Hinterhöfler dazu bei, typisch Krefelder
Verirrungen den Spiegel vorzuhalten und auf krieewelsche Charaktere
hinzuweisen, die eher im Verborgenen blühen. Unvergessen bleibt, wie die Hinterhöfler auf dem wieder aufgestellten Sockel des im Kriege
eingeschmolzenen Bismarck-Denkmals ein zwei Meter langes eisernes
Grätengerippe eines abgenagten Bismarckherings aufstellten, als die Stadt sich in einer ihrer Endlosdiskussionen über den Sinn dieses Denkmals verfangen hatte.

Als wir damals das Schild dann hatten, waren wir erst ratlos:" Wo sollen wir es anbringen?", spinnt Werner Coelen von den Krieewelschen Pappköpp den Faden weiter. Rüdiger Tiefers hat dann diese kleine namenlose Gasse ausfindig gemacht. Wir fragten beim damaligen Oberbürgermeister Dieter Pützhofen an, ob wir das Schild dort anbringen dürften. Das Ausbleiben einer Antwort interpretierten wir als Zustimmung.

Trotz des Monatsspruchs der Hinterhöfler "Möt ene jeströppte Has dieet m´r net stronze." kam es mit Hilfe der Schmackes Brass Band und den Hinterhöflern zu einer tollen Tauffeier für den neuen Namen der Gasse, die sich manche größere Straße auch mal so gewünscht hätte.

Vor einem Jahr allerdings hatten Vandalen das Schild heruntergerissen und stark beschädigt. Das nahmen die Pappköpp zum Anlass, diesmal einen offiziellen Antrag an die Stadt Krefeld für die Namensgebung der Gasse zu stellen. Nach Durchlauf der zuständigen Gremien erkannte die Stadt auf ein Sondernutzungsrecht wegen des kulturellen Hintergrundes, und das Tiefbauamt übernahm die Neuaufstellung der Namensschilder mit all ihren Kosten.

So fanden Pappköpp, Schmackes Brass Band und Hinterhöfler wieder zu einer Tauffeier zusammen, bei der nur etwas fehlte, wie Pappköpp Udo Heikaus bei seiner Begrüßung bedauerte: "Damals schickte das Bröckske ein Tablett mit 32 Schnäpsen zu uns rüber."
Dennoch war die Stimmung so ausgelassen, dass Pappköpp-Regisseur Ralf Kochann Matthes zu den Dixielandklängen der Schmackes-Musiker
ausgelassen tanzen ließ.

Bei Manfred Coelen spürte man bei allem Stolz auf die Namensgebung der Gasse das Bedauern, dass man Menschen, die Krieewelsch beherrschen, immer weniger im wirklichen Leben antrifft.

"Wir Krefelder werden immer mehr Regiolekt sprechen, eine Art
dialektgefärbtes Hochdeutsch. Damit sprechen wir junge Besucher unseres Theaters an. Die krieewelschen Pappköpp werden sich darauf einstellen müssen. Für diesen Wandel suchen wir noch jungen Nachwuchs und männliche Sprecher unter 60 Jahren, die noch Krieewelsch beherrschen, denn ältere Zuschauer freuen sich, wenn sie mal wieder längst vergessene krieewelsche Ausdrücke hören."